Fettwegspritze

Injektions-Lipolyse („Fett-weg-Spritze“)

Die Injektions-Lipolyse (umgangssprachlich „Fett-weg-Spritze“ ) gehört zu den neueren Themen der ästhetischen Medizin. Das Verfahren wurde 1995 von der brasilianischen Ärztin Dr. Patricia Rittes entwickelt und ist seither dort sehr populär.

Was ist die „Fett-weg-Spritze“ ?

Der Ausdruck wird in der Öffentlichkeit für ein Behandlungsverfahren gegen überflüssige Fettpolster verwendet. Dabei wird eine bestimmte Medikamentenmischung in Fettdepots gespritzt, die sich dadurch verkleinern oder auflösen.

Wie wirkt die Fett-weg-Spritze ?

Folgender Wirkmechanismus wird diskutiert:
Um Phosphatidylcholin überhaupt einspritzen zu können, muss der Stoff mit einem Lösungsmittel versetzt werden. Es handelt sich um die Gallensäure Desoxycholsäure.SieisteinoberflächenaktivesDetergentium. Injiziert man diese Mischung ins Fettgewebe, so löst sich die Doppelmembran der Adipozyten (Fettzellen) auf. Das Lecithin des Medikamentes bindet sich an Fettsäuren und transportiert sie aus den Fettzellen. Letztlich entstehen kleinste Fetttropfen. Die Lipasen in den Mitochondrien der Adipozyten spalten sie in Monoglyceride. HDL-Cholesterin bringt sie in die Leber, wo sie wie normales Nahrungsfett verbrennen (im Zitronensäurezyklus verstoffwechselt werden). Dieser Wirkmechanismus läuft auch im normalen Organismus ab, da das Lecithin ein Fettsäure-Transportierer ist, der Fettsäuren bindet und zur Leber transportiert. Es handelt sich also um eine Imitation und Verstärkung von natürlichen Vorgängen.

Wofür ist die Medikamentenmischung offiziell zugelassen? Sie ist seit Jahren zur Vorbeugung und Behandlung von Lebererkrankungen und Fettembolien in der inneren Medizin und in der Orthopädie bei Knochenbrüchen und Knochenoperationen zugelassen. Das Präparat ist offiziell in Deutschland nicht zur ästhetischen Behandlung zugelassen, so findet die Behandlung gegen Fettpolster im „ Off-Label-Use“ statt, das bedeutet: Eine völlig legale Anwendung mit Zustimmung des ausführlich aufgeklärten Patienten.

Wann ist die Fett-weg-Spritze sinnvoll? Auch viele Normalgewichtige Menschen haben ihre „Problemzonen“: Körperstellen, an denen sich trotz Sport und vernünftige Ernährung unschöne Fettpölsterchen bilden. Die Fett-weg-Spritze ist mehr geeignet um kleiner Fettdepots, zum Beispiel an Oberschenkel, Bierbäuchlein, Hüftring, Doppelkinn oder Tränensäcke, oder an der männlichen Brust. Die Spritze ist nicht geeignet, an Gewicht abzunehmen.Die Behandlung eignet sich also am besten für normalgewichtige Menschen mit Problemzonen.

Wie läuft die Behandlung ab?

Im ausführlichen Aufklärungsgespräch über das Behandlungsverfahren werden mit dem Arzt bestehende Krankheiten und die laufende Medikation auf Kontraindikation für die Spritzbehandlung hin abgeklärt. Dann wird das gewünschte Behandlungsgebiet markiert und die Haut darüber desinfiziert. Anschließend wird die Medikamentenmischung mit feinen Nadeln in einer speziellen Technik eingespritzt. Die Behandlung ist nicht so schmerzhaft, dass sie eine Anästhesie benötigen. Sie können also im Wachzustand die einzelnen Schritte verfolgen. Eine anschließende Kompressionsbehandlung ist im Gegensatz zur Fettabsaugung nicht erforderlich. Nach ca. 2 Wochen bemerkt man im Allgemeinen die ersten Effekte – Verminderung der Fettpolster. Nach 4-8 Wochen wird die Behandlung wiederholt – solange, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

Welche Nebenwirkungen treten auf? Druckschmerzhaftigkeit des Gewebes und Schwellung klingen nach einigen Stunden bis Tagen ab. Es kann eine Schlappheit oder ein leichtes Schwindelgefühl am darauffolgenden Tag eintreten. Auf das Schwimmbad oder die Sauna sollten sie die nächsten 3 Tage verzichten. Leichte Gymnastik oder leichte körperliche Aktivität ist erlaubt, aber bitte kein intensiver Sport für eine Woche. Meiden sie auch für eine Woche den Alkohol, Aspirin oder andere Blutverdünnungsmittel. Schränken sie ihr Rauchen ein, denn das verzögert die Wundheilung. Vermeiden sie intensive Sonne, Solarium oder Sonnenurlaube für 3-4 Wochen. Das behandelte Fett ist für einige Tage gerötet, geschwollen und juckt. Blutergüsse sind häufig und können mit entzündungshemmenden pflanzlichen Präparaten behandelt werden.

Was kostet die Behandlung?

Die Behandlungen werden im Allgemeinen pro Sitzung abgerechnet. Fast immer sind mehrere Sitzungen erforderlich; meist werden 2-3 Behandlungen notwendig. Die erste Sitzung kostet zwischen 300€ und 350€, Folgesitzungen werden meist mit 150€ bis 300€ verrechnet.Es handelt sich um ungefähre Kosten, die erst nach Vorbesprechung genau festgelegt werden können.